Das damals weit verbreitete CentOS 8 sah sein überraschendes Ende als Klon von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) - wie bereits berichtet - Ende 2021.

Nun erreicht in einem Jahr das ebenfalls flächendeckend eingesetzte CentOS 7 das Supportende.

Um seinen Nutzern Planungssicherheit geben zu können, haben wir verschiedene Migrationsstrategien in diesem Artikel zusammengefasst.

CentOS 7 teilt sich als Klon von RHEL 7 neben der Binärkompatibilität mit dem Original auch dessen Releasezyklus - und damit auch das bevorstehende Supportende am 30.06.2024.

Zeitgleich mit dem Übergang von Red Hat Enterprise Linux 7 von Maintenance Support 2 zum Extended Life Cycle Support wird damit CentOS 7 keine Sicherheitsupdates, Bugfixes oder Erweiterungen mehr erhalten.

RHEL 7 Systeme erhalten mit der “ELS” Add-On Subscription zwar weiterhin eingeschränkten technischen Support, aber ebenfalls keine Sicherheitsupdates und Bugfixes mehr.

 

Vorteile einer RHEL Subscription 

Will man zugesicherte, belastbare Unterstützung, empfiehlt sich in jedem Fall der Einsatz von RHEL als Nachfolger der CentOS Systeme.

Für das Einrichten, Konfigurieren oder die Fehlerbehebung bei RHEL Systemen gibt es zwei Ansätze, um von einer Subscription zu profitieren.

Durch den Zugriff auf die ausgezeichnete Produktdokumentation sowie https://access.redhat.com/die Red Hat Knowledge Base, die aus zahlreichen abgewickelten Supportfällen gepflegt wird, kann man eigenständig einen Großteil der aufkommenden Fehlerbilder beheben sowie das System passend konfigurieren.

Lässt sich mit diesen Ressourcen ein Problem nicht lösen, können durch den inkludierten Support zusätzliche, für die Aufgabe spezialisierte Ingenieure von Red Hat abgerufen werden.

 

Migration von CentOS zu RHEL

Es gibt von Red Hat einen unterstützten Migrationspfad von CentOS 7 zu RHEL 7 mit Convert2RHEL.

Ein anderes Tool, leapp, ermöglicht das anschließende in-place Upgrade von den neuen RHEL 7 Systemen hoch zu RHEL 8 (und danach auch weiter zu RHEL 9).

 

Open Source als Alternative

Als Open Source Alternative zu RHEL 8 oder 9 empfiehlt sich eher AlmaLinux als Rocky Linux. So kommen neue Releases von AlmaLinux 8.x und 9.x  fast zeitgleich mit dem Erscheinen von RHEL 8.x und 9.x, während die entsprechenden Rocky Linux Varianten durchgehend eine Woche später veröffentlicht werden.

Das Elevate Projekt von Alma verbindet den Versionssprung von 7 zu 8 mit dem dafür notwendigen Distributionswechsel, da CentOS 8 bereits seit längerem nicht mehr verfügbar ist.

Damit ist der Sprung von CentOS 7 zu bspw. AlmaLinux 8 oder Rocky Linux 8 möglich.

 

Fazit

Während es passende technische Open Source Lösungen zum nahenden EOL von CentOS 7 gibt, sollte man dennoch abklären, ob man die Risiken dieser Community Projekte - wie bspw. die fehlende Unterstützung im Notfall - weiterhin eingehen will. Schließlich wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, die IT Infrastruktur auf ein gesundes, einheitliches, stabiles und unterstütztes Fundament zu hieven.