"Dass wir überhaupt auf die Idee kamen, ist Camptocamp zu verdanken."

Dass es ausgerechnet Swisstopo war, die als erste Behörde den Schritt in die Cloud gewagt hat, entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Das Bundesamt für Landestopographie swisstopo ist eine der ältesten Behörden überhaupt.

Ihre Vorgängerin, das Eidgenössische Topographische Bureau, wurde bereits 1838 gegründet – und somit zehn Jahre vor dem Bundesstaat.

Seit der ersten topografischen Karte im Massstab 1:100‘000 wurde das Land über die Jahrzehnte immer genauer und thematisch vielseitiger vermessen – und die Datenmengen bei Swisstopo wurden grösser und grösser. Bis zum Jahr 2008 war das Datenvolumen bereits auf mehrere Terabyte angewachsen. Gehostet wurden die für die Veröffentlichung bestimmten Geodaten auf fünf Bladeservern im Rechenzentrum des Bundesamts für Informatik und Kommunikation (BIT). Dann kam die Anfrage von SchweizMobil, dem Verein für Langsamverkehr, die alles verändern sollte.
 

Ein unmöglicher Auftrag

«SchweizMobil wollte auf Basis unserer Daten ein Portal erstellen», erzählt Hanspeter Christ, Leiter Geoinformatik bei Swisstopo. Das Knifflige an diesem Auftrag: Das Release-Datum stand bereits fest – und war für Swisstopo unmöglich zu erfüllen. «In diesen drei Monaten hätten wir die Server nicht mal geliefert bekommen, geschweige denn installieren können», so Christ.

Doch das Schicksal meinte es gut: Mit der Programmierung des Portals hatte SchweizMobil Camptocamp beauftragt, ein Lausanner IT-Unternehmen, das Swisstopo bereits seit Jahren beratend zur Seite steht. «Der CEO von Camptocamp schlug vor, die zusätzlich benötigte Infrastruktur vorübergehend über eine Cloud bereitzustellen», erzählt Christ. Von sich aus wäre man bei der Behörde damals nicht auf diese Idee gekommen, doch der Vorschlag fiel auf fruchtbaren Boden. «Dank der Unterstützung von Camptocamp fanden wir eine passende Lösung. Ein Teil lief über die vorhandenen Server im BIT, die zusätzlich benötigten Kapazitäten über eine AWS-Cloud», erzählt Christ. Am 23. April 2008 – so wie geplant – ging schweizmobil.ch live. 

map example | © Camptocamp

Die Vorteile von Open Source

Der Launch war ein voller Erfolg und es dauerte nicht lange, bis sich die Überlegenheit der Cloud zeigte. «In der Cloud kam es zu signifikant weniger Ausfällen als im bundeseigenen Rechenzentrum», sagt Christ. Aufgrund der guten Erfahrungen ent-
schied sich SchweizMobil 2010, die zweite Version komplett in der Cloud laufen zu lassen.

Bei Swisstopo hatte dieser Entscheid eine Signalwirkung. «Über die kommenden Jahre haben wir unsere Publikationsinfrastruktur komplett in die AWS-Cloud migriert», so Christ. Dabei zeigte sich auch der grosse Vorteil von Open Source: «Wir konnten den Core von SchweizMobil, den Camptocamp massgeblich mitentwickelt hat, für unser Geoportal übernehmen.» Auf die Unterstützung der Open-Source-Community konnte auch bei zahlreichen Weiterentwicklungen gezählt werden. Heute wäre das Serviceangebot von Swisstopo ohne die Cloud kaum zu bewerkstelligen. Dies, weil der durchschnittliche monatliche Datentransfer zu den Kunden auf über 50 Terabyte angewachsen ist. In Spitzenmonaten sind es mittlerweile sogar über 80. Vor allem aber, weil die Serverbelastung bei Swisstopo saisonal stark variiert: Im Herbst ist die Nachfrage fast doppelt so gross wie im Februar. Ohne die Stabilität und Flexibilität der Cloud ein teures Unterfangen. 

Agile Kooperation

Was sich über die Jahre ebenfalls immer wieder verändert respektive angepasst hat, ist die Zusammenarbeit mit Camptocamp. Sie wurde nicht nur enger, sondern zunehmend agiler. Während Swisstopo früher vor allem für die Projektorganisation und das Controlling zuständig war und alles Technische Camptocamp überliess, haben Christ und sein Team zunehmend selbst technisches Know-how entwickelt. Heute stehen die beiden Unternehmen regelmässig in Kontakt, dazu gibt es monatliche Meetups, an denen man sich austauscht.

 

swisstopo
 

Das Bundesamt für Landestopografie swisstopo sorgt für eine zuverlässige und nachhaltige Dokumentation der Landschaft und des Untergrunds. Es koordiniert die Geoinformation auf Bundesstufe und mit den Kantonen, hat die Oberaufsicht über die amtliche Vermessung, führt das militärgeografische Institut und betreibt das Geoportal des Bundes mit dem Kartenviewer map.geo.admin.ch.

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